Digitaler SchulaustauschMit dem CHAT der WELTEN lernen Schüler*innen aus Deutschland und Uganda voneinander

Eine Gruppe junger, lächelnder Menschen steht vor einem Gebäude.

Im CHAT der WELTEN treffen sich Schüler*innen aus Essen und Uganda online. Sie erleben so ganz direkt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Expert*innen bereiten sie intensiv vor und begleiten und ergänzen die Erfahrung mit Wissen rund um globale Themen. Somit wächst interkulturelles Verständnis und Vorurteile werden abgebaut – durch einen besonderen Perspektivwechsel für junge Menschen.

Eine Schülerin aus Essen und ein Schüler aus Uganda treffen sich normalerweise nicht. Dabei hätten sie sich vielleicht viel zu erzählen. Der CHAT der WELTEN gibt ihnen die Chance, das herauszufinden. Online werden hier ganze Klassen miteinander verbunden und sitzen so quasi gemeinsam im Unterricht. Eine neunte Klasse der Essener Goetheschule hat es ausprobiert.

„Mir wurde klar, dass die Schüler*innen aus Uganda und wir nicht so unterschiedlich sind“, sagt der Essener Schüler Joshua danach. „Wir haben fast dieselbe tägliche Routine, dieselben Hobbys und die gleichen Lieblingsfächer.“ Mehrmals haben die Essener Schüler*innen sich per Videochat mit einer Highschool in Uganda ausgetauscht.

Bevor es losgeht, haben die Jugendlichen sich intensiv darauf vorbereitet. Dabei hilft ihnen der Südafrikaner Bongani Makhubela. Er ist einer der Referenten von CHAT der WELTEN und unterstützt die Lehrkräfte während dem gesamten Projekt. Er spricht mit den Teilnehmenden zum Beispiel vor dem direkten Online-Kontakt über einen respektvollen Umgang miteinander und auch mögliche Vorurteile und Ängste werden benannt – alles auf Englisch.

In Essen machen sich die Schüler*innen zum Beispiel Gedanken, ob sie ihr Gegenüber aus Uganda vielleicht mit Fragen in Verlegenheit bringen könnten. Andere sorgen sich vor einer unangenehmen Stille oder davor, sich gegenseitig nicht gut zu verstehen. Sie lernen auch, dass die ugandischen Schüler*innen nicht über alle Themen frei reden können.

„Wir konnten nicht mit ihnen über LGBTQI sprechen, weil es für sie gefährlich gewesen wäre.“ Greta, Essener Schülerin

In Uganda ist Homosexualität verboten und kann sogar mit der Todesstrafe geahndet werden. „Das war zwar schade, aber es hat mir auch gezeigt, dass etwas, das in Deutschland ganz normal ist, in einer anderen Gesellschaft komplett anders gehandhabt werden kann“, so Greta.

Wie unterschiedlich das Leben auf beiden Seiten des Chats aussieht, wird darüber hinaus klar, als das Projekt etwas früher als geplant endet: Die ugandische Highschool geht wegen eines Ebola-Ausbruchs früher in die Weihnachtsferien. Vorher war aber genug Zeit, um einige Vorurteile abzubauen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so viel lerne“, sagt die Neuntklässlerin Eva. „Ich hatte all diese falschen Stereotypen im Kopf und ich bin froh, dass ich mit den ugandischen Schüler*innen sprechen konnte und gemerkt habe, wo ich falsch lag.“

Der CHAT der WELTEN bietet Schulen so die Möglichkeit, ihren Schüler*innen ganz konkret etwas über die Welt beizubringen. Es wird miteinander statt übereinander gesprochen. Der direkte Kontakt mit Menschen im eigenen Alter schafft ein Lernerlebnis, das es im Unterricht sonst nicht geben könnte.

„Ich hatte all diese falschen Stereotypen im Kopf und ich bin froh, dass ich mit den ugandischen Schüler*innen sprechen konnte und gemerkt habe, wo ich falsch lag.“ Eva, Neuntklässlerin

Ganz praktisch erleben die Teilnehmenden außerdem, wie konstruktiv digitale Medien genutzt werden können, um die Welt näher zusammenrücken zu lassen. Medien, die sie ohnehin täglich nutzen, die aber öffentlich vor allem als Gefahr oder Ursprung von Hassbotschaften diskutiert werden.

Durchführbar ist dieses Angebot nicht nur an Schulen, sondern beispielsweise auch in Jugendgruppen und zwar grundsätzlich in Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, im Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Und: Der CHAT der WELTEN ist weltweit aufgestellt. Neben verschiedenen afrikanischen Ländern ist auch ein Austausch mit vielen weiteren Regionen möglich, von Kolumbien bis Sibirien. Für jedes Projekt wird ein Hauptthema gesetzt, das dann ebenfalls im Unterricht vertieft wird. In Essen war es das Thema „Geschlechter-Gerechtigkeit“ – doch das ist nur einer von zahlreichen möglichen Schwerpunkten.

Denn eins haben die Schüler*innen in Essen ebenso schnell gemerkt: Gesprächsstoff gibt es mehr als genug. Mit dem CHAT der WELTEN gibt es für junge Menschen einen Raum, in dem dieser Austausch stattfinden kann – und für Schulen Zugang zu einem geförderten Programm, um ihren Schüler*innen die Welt zu eröffnen.

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