Junge Fachkräfte gestalten nach­haltigen WandelIn Thüringen werden Auszubildende zu Nachhaltigkeitsbotschafter*innen

Wie können sich Unternehmen nachhaltig aufstellen? Wie hängt ihr Handeln mit globalen Herausforderungen zusammen? Wie können sie einen Beitrag zu den nachhaltigen Entwicklungszielen leisten? In immer mehr Betrieben wächst der Wunsch sich nachhaltig aufzustellen – um sich für die Zukunft zu rüsten, aber auch um einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu leisten. Gleichzeitig scheinen globale Ziele für mehr Nachhaltigkeit oft weit weg. Die regionalen Außenstellen von Engagement Global suchen deshalb gezielt den Austausch mit Vertreter*innen der Wirtschaft, um mit ihnen konkrete Handlungsideen zu entwickeln.

Um nachhaltige Prinzipien von Anfang an in Betracht zu ziehen, soll das Thema schon in der Ausbildung mitgedacht werden. Dazu arbeitet Engagement Global im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) eng mit Unternehmen und Wirtschaftsverbänden zusammen. Auszubildende können sich so über verschiedene Formate weiterbilden und ganz praktisch engagieren.

In Thüringen lernen 2022 im Herbst 30 Auszubildende die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 kennen. Diese Ziele verbinden viele Menschen vor allem mit Maßnahmen im Globalen Süden. In Workshops erfahren die Nachwuchskräfte, wie diese Ziele mit ihren zukünftigen Arbeitgebern in Deutschland zusammenhängen.

Die 30 jungen Menschen arbeiten beim Motorenwerk MDC Power in Kölleda. Gerade hier ist ein Bewusstsein wichtig, wo Motorenrohstoffe wie Lithium oder Kobalt herkommen. In Seminaren lernen sie, welche Rolle dabei Enteignung von Land, Umweltverschmutzung und Gesundheitsschäden spielen. In einem Planspiel wägen sie anschließend wirtschaftliche gegenüber ökologischen Interessen für eine fiktive Bergbauregion ab.

Dieses Wissen kann danach in die Praxis des Unternehmens übertragen werden. Energie sparen, Material effizient einsetzen und umweltfreundliche Alternativen im Blick haben, das sind mögliche Ansätze. Dazu kommen innovative Lösungen, durch die Betriebe kostengünstiger arbeiten und von einem positiveren Image durch nachhaltige Praktiken profitieren können.

„Das Herunterbrechen der UN-Ziele bis auf das Wirken im Unternehmen und für jeden Einzelnen schafft eine wertvolle Sensibilisierung unserer Mitarbeiter“, so Ingenieur Richard Löw von MDC Power. „Es wird unsere Auszubildenden ihr ganzes Arbeitsleben begleiten und zugleich immer wichtiger werden.“

Gruppenbild der Teilnehmenden. Einige Personen sitzen auf Wüfeln, die den Aufdruck der 17Ziele zeigen.
Die Außenstelle von Engagement Global entwickelt gemeinsam mit Unternehmen Formate für die Qualifizierung von Auszubildenden.

„Das Herunterbrechen der UN-Ziele bis auf das Wirken im Unternehmen und für jeden Einzelnen schafft eine wertvolle Sensibilisierung unserer Mitarbeiter.“ Richard Löw, Ingenieur von MDC Power

Diese Vorteile sieht ebenfalls der Verband der Wirtschaft Thüringens und arbeitet mit der Außenstelle von Engagement Global in Leipzig zusammen, um mehr solcher Bildungsmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Seit Herbst 2023 laufen die nächsten Seminare beim Triebwerks-Spezialisten N3 und Hörmann aus Thörey.

Klimawandel, Migration, Lieferketten und Energieversorgung betreffen jetzt schon Unternehmen aller Größenordnungen – und werden in Zukunft immer wichtiger werden. Der Wohlstand und das Wirtschaftswachstum in Deutschland hängen so unmittelbar damit zusammen, wie deutsche Firmen sich auf diese Herausforderungen einstellen.

Den Nachwuchs entsprechend vorzubereiten, ist deshalb ein zentraler Bestandteil einer nachhaltigen Unternehmensstrategie. Bei Treffen mit regionalen Schlüsselakteur*innen wird der Austausch zu nachhaltigem Management parallel auf anderen Ebenen vertieft. Immer im Blick sind die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030.

In Unternehmen können diese auf verschiedenen Wegen integriert werden: durch Maßnahmen für Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien (Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie), faire Arbeitsbedingungen – lokal und bei Zuliefernden (Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum), umweltfreundliche Produkte und nachhaltige Produktion (Ziel 12: Nachhaltig produzieren und konsumieren) oder verringerte Emissionen (Ziel 13: Klimaschutz). Durch Bildungsmaßnahmen in Unternehmen – und vor allem bei deren Nachwuchs – wird so ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Positionierung der deutschen Wirtschaft geleistet.

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