Seit 10 Jahren weltwärts im entwicklungspolitischen Freiwilligendienst

Bonn,

Eine Gruppe von Menschen steht zusammen und bildet den Schriftzug 10 ww.
Rund 1.000 Gäste feierten das 10-jährige Jubiläum von weltwärts. Foto: Engagement Global/Inga Kjer

Das mit weißer Kreide auf dem Gehweg aufgesprühte Signet des weltwärts-Jubiläums wies den Weg. Dieser führte die rund 1.000 geladenen Gäste, darunter rund 600 ehemalige und jetzige Freiwillige am letzten Samstag ins Berliner Congress Center (bcc). Dort feierten alle Akteure des Gemeinschaftswerks aus Zivilgesellschaft und staatlichen Stellen eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte.

Seit zehn Jahren engagieren sich junge Menschen über weltwärts in gemeinnützigen Einrichtungen in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa, Ozeanien oder Deutschland. Rund 35.000 Freiwillige haben bisher an dem Programm teilgenommen, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird. Zentral bei der Umsetzung sind rund 160 zivilgesellschaftliche Organisationen in Deutschland, die gemeinsam mit Partnerorganisationen im Zielland geeignete Einsatzplätze identifizieren und die Freiwilligen während ihres Einsatzes begleiten. Sie alle waren zur Jubiläumsfeier geladen, ebenso wie rund 100 Vertreterinnen und Vertreter der Partnerorganisationen aus insgesamt 34 Ländern. Koordiniert wird das weltwärts-Programm von Engagement Global.

Entsprechend vielfältig war auch das Fachprogramm, das am Vormittag von Trägerorganisationen, Interessenverbünden und Initiativen ehemaliger Freiwilliger gestaltet wurde. Insgesamt 18 Workshops und Podiumsdiskussionen zu den Themenfeldern Engagement & Transformation, Globale Partnerschaften und Perspektiven für weltwärts wurden angeboten. An Themeninseln im Foyer informierten außerdem zahlreiche Organisationen über ihre Aktivitäten in den genannten Bereichen. Dabei wurde deutlich, wie der gemeinsame Wunsch nach einer global gerechteren Welt die verschiedenen Akteure eint.

Im Festakt am Nachmittag ging es nicht nur darum, Erfolge Revue passieren zu lassen, sondern auch zur Sprache zu bringen, an welchen Stellen das Programm noch verbessert werden kann. In einer Videobotschaft würdigte Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller das Engagement aller Beteiligten. Der Parlamentarische Staatssekretär Nobert Barthle, der den Minister beim Festakt vertrat, bekräftigte diesen Dank in seinem Grußwort und kündigte den weiteren Ausbau des weltwärts-Programms an. Danach soll sich die Anzahl der weltwärts-Freiwilligen in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Freiwillige schauten nicht nur über den Tellerrand hinaus und sähen danach die Welt mit anderen Augen, sie nähmen auch Einfluss auf die Einstellung ihres sozialen Umfelds und bewirkten so eine nachhaltige Veränderung in der Gesellschaft, so Barthle.

Esther Henning, zivilgesellschaftliche Koordinatorin des Programmsteuerungsausschusses, schrieb den Erfolg von weltwärts der langjährigen Erfahrung der Trägerorganisationen bei der Entsendung von Freiwilligen zu. Die Vielzahl der beteiligten Organisationen und Einsatzstellen motiviere junge Menschen aller Gruppen zur Teilnahme am Freiwilligendienst. Weiter forderte Henning aber auch einen Ausbau der Süd-Nord-Komponente und mehr Räume für Partnerdialog. Als besonderes Merkmal von weltwärts nannte Henning die Zusammenarbeit von Staat und Zivilgesellschaft im Gemeinschaftswerk weltwärts. Diese gemeinsame Programmsteuerung könne Vorbild für weitere Bereiche sein.

Theresa Loch von der Freiwilligenvertretung Internationaler Freiwilligendienste (PFIF) betonte in ihrem Impuls, dass weltwärts in erster Linie ein Lerndienst sei, für den eine pädagogische Begleitung essentiell sei. Dies unterscheide das weltwärts-Programm grundlegend von vielen anderen Angeboten. Sie wies zudem auf die Bedeutung der Rückkehrendenarbeit hin. Denn viele Freiwillige engagieren sich nach ihrem Einsatz weiterhin entwicklungspolitisch, zum Beispiel im Bereich des globalen Lernens. Dieses Engagement müsse noch stärker als bisher gefördert werden, so Loch.

Das weltwärts-Programm sei ein Gemeinschaftswerk, an dem alle Akteure in ihrer Rolle mitwirken könnten, so Dr. Jens Kreuter, Geschäftsführer von Engagement Global. In seiner Rede führte er schließlich zusammen: „Ich bin froh in einem Land zu leben, in dem auch kritisches Engagement staatlich gefördert wird“ und bedankte sich bei allen Akteuren für ihr hohes Engagement.

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