Wasser für nachhaltige Entwicklung

Bonn,

Eine Gruppe von Menschen hält Schalen mit Wasser in der Hand.
Der erste Brunnen in Tshikapa ist gebaut – weitere werden folgen.

Die Welt leidet unter einer Wasserkrise. 1,4 Millionen Menschen sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich aufgrund schlechter Wasserversorgung. Rund 3,6 Milliarden Menschen haben keinen gesicherten regelmäßigen Zugang zu der lebenswichtigen Ressource. Indirekt sind aber noch viel mehr Menschen betroffen: Denn ohne Wasser kann nachhaltige Entwicklung nicht gelingen.

Darum unterstützen Programme von Engagement Global verschiedene Projekte, die sich für den Schutz der Ressource, sichere Versorgung für alle und langfristige Veränderung im Umgang mit Wasser einsetzen. Einen Wandel braucht es dringend – der Weltwassertag steht 2023 unter dem Motto „Gemeinsam schneller zum Ziel“.

Wasser in der Krise

Die Vereinten Nationen haben sich 2015 mit der Agenda 2030 und ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals; SDG) zu einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Der sichere Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen ist nicht nur eins der 17 Ziele, sondern auch eine wesentliche Voraussetzung für das Erreichen vieler anderer Nachhaltigkeitsziele.

Fehlende Sanitäranlagen sind zum Beispiel ein Gesundheitsrisiko (Ziel 3). Ein Mangel an sauberen Wasserquellen beeinflusst regionale Arbeitsbedingungen und Wirtschaftswachstum negativ (Ziel 8). Ressourcenknappheit gefährdet den regionalen Frieden (Ziel 16). Daraus folgt: Wenn die Wasserkrise nicht gelöst wird, kann auch die Agenda 2030 nicht erfolgreich umgesetzt werden. Darum gilt es jetzt, die Wasserversorgung abzusichern und einen nachhaltigen Wandel anzustoßen.

Mehr als ein Brunnen

Langfristige Verbesserung hatte auch der Verein Keep Smiling e.V. mit einem Brunnenprojekt in der Stadt Tshikapa in der Demokratischen Republik Kongo im Blick. Abgestimmt mit der kongolesischen Partnerorganisation Budikadidi schickte der südpfälzische Verein Ausrüstung für Brunnenbohrungen nach Tshikapa. Bei der Logistik des größtenteils spendenfinanzierten Projekts erhielt der gemeinnützige Verein finanzielle Förderung durch den Transportkostenzuschuss von Engagement Global.

Mit der Ausrüstung konnte Tshikapa im November 2022 nicht nur den ersten Brunnen errichten, sondern die Stadt kann zukünftig auch den Zugang zu sauberem Trinkwasser in der Region selbstständig ausbauen. „Die Menschen in der Demokratischen Republik Kongo haben in diversen Situationen während der Vorbereitungen, der Bohrung und beim Bau des ersten Brunnens viel Einsatz und Kreativität gezeigt. Mit der Beteiligung der Bevölkerung vor Ort hoffen wir auf eine nachhaltige Verbesserung der Lebensumstände“, erzählt Torsten Braun von Keep Smiling e.V. im Interview auf dem Blog von Engagement Global.

Bildung für Wasserschutz

Auch in Deutschland kann ein aktiver Beitrag zur Bewältigung der Wasserkrise geleistet werden. Der Weltfriedensdienst e.V. (WFD) macht mit dem Projekt „Wasser ist Zukunft! act4change!“ unter anderem darauf aufmerksam, dass die Landwirtschaft 70 Prozent der weltweiten Süßwasserressourcen nutzt – und dass die Bevölkerung den Wasserverbrauch beeinflussen kann. Mit Bildungs- und Informationsarbeit in Schulen, im digitalen Raum und in Netzwerken arbeitet der WFD daran, das Bewusstsein für das gefährdete Gut Wasser zu stärken. Dabei arbeitet der WFD beispielsweise mit illustrierten Materialien, die Erfahrungen von WFD-Partnerorganisationen im Globalen Süden dokumentieren. Schulen, Vereine und Unternehmen können bei Mitmachaktionen mehr über ressourcenschonenden Konsum lernen. Unterstützt wird „Wasser ist Zukunft! act4change!“ durch das Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) von Engagement Global.

FEB fördert in Deutschland durchgeführte Projekte, die lebensnah und anschaulich über entwicklungspolitische Themen aufklären und zeigen, wie sich Bürgerinnen und Bürger entwicklungspolitisch engagieren können.

Mit Wasserprojekt gewonnen

Den Wert von Wasser als Ressource ins Bewusstsein zu rufen, hat sich auch die Berufsintegrationsklasse des Berufsbildungszentrums Wirtschaft der Landeshauptstadt Kiel mit dem Projekt „Wasserwelten“ zur Aufgabe gemacht. Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit Themen rund um Wasserwirtschaft und Ressourcengerechtigkeit auseinandergesetzt – und dabei ihre Erfahrungen genutzt, denn sie kommen aus unterschiedlichen Ländern. Zusätzlich besuchten sie lokale Unternehmen im Wassersektor. Das gesammelte Wissen verarbeiteten sie kreativ auf selbstgestalteten T-Shirts, Postkarten und Plakaten.

Mit diesem Projekt gewannen sie den ersten Preis in der Kategorie 4 (Klasse 11-13) im Schulwettbewerb 2021/2022. Die Jury beurteilte besonders die Kombination aus Spracherwerb, Einbindung von Vorerfahrungen und die kreative Verarbeitung positiv. Der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle“ wird von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt.

Petra Gohr-Guder

Pressesprecherin

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