Nachhaltig engagiertEhemaliger ASA-Teilnehmer Aimo gründet einen Verein

Kinder stehen um einen Kreis herum, in dem eine Pflanze und verschiedene Zettel mit Informationen angeordnet sind.

Es sind nur drei Monate im Jahr 2017 – doch dieser Auslandseinsatz wirkt immer noch nach: Aimo reist über das ASA-Programm nach Togo und unterstützt dort ein Landwirtschaftsprojekt. Aber vor allem merkt er, dass die besten Ideen für gute Projekte meistens die Menschen vor Ort selbst haben. Wie er das mit einem eigenen Verein möglich macht und was Fahrräder damit zu tun haben.

Die Arbeit auf der Farm ist hart: Früh morgens steht Aimo in Togo auf dem Feld. Er erntet Papayas und packt im Garten mit an. Es ist ein krasser Kontrast zu seinem Leben in Berlin: Da steckte er 2017 in den letzten Zügen seines Masterstudiums und suchte nach Möglichkeiten, sich ganz konkret zu engagieren – dann fand er das ASA-Programm.

„ASA war die perfekte Möglichkeit, einmal richtig in ein Projekt einzutauchen“, sagt Aimo. ASA unterstützt junge Menschen mit einer abgeschlossenen Ausbildung und Studierende in ihrem entwicklungspolitischen Engagement. „Es sind viele Erfahrungen, die mich nachhaltig geprägt haben“, blickt Aimo zurück.

Für ihn ist damals direkt klar, wohin es gehen soll: Nach mehreren Trips durch Togo will er sich jetzt auch dort engagieren. Er landet für drei Monate in einer ländlichen Region auf der Farm GAVISA in Yéviépé. Die Aufgabe: Aimo soll mit einer weiteren ASA-Teilnehmerin eine Kampagne begleiten, um in der Landwirtschaft Beschäftigte für ökologischen Anbau zu sensibilisieren.

Dazu gehört, die Arbeit vor Ort zu erleben. „Durch gemeinsame Feldarbeit mit Bäuerinnen und Bauern konnten wir lernen, wie anstrengend ihre tägliche Arbeit ist. Dies hat geholfen, eine Verbindung miteinander aufzubauen und Gespräche über Vor- und Nachteile des Einsatzes von Pestiziden zu führen“, erklärt Aimo.

Aber Aimo widmet sich nicht nur seinem ASA-Projekt: Das Konzept der GAVISA-Farm begeistert ihn. Er will sie bekannter machen, mehr Leute sollen hierherkommen und das Projekt kennenlernen. Deshalb sammelt er Spenden für ein Gästehaus, um Besucher*innen unterzubringen – mit Erfolg!

Ein Haus aus Stein und Holz in Togo
Dank einer Spendenaktion kann ein Gästehaus auf der GAVISA-Farm gebaut werden.

Bei Reisen durch mehrere Projekte in Westafrika merkt Aimo allerdings auch, dass nicht alle Projekte gleich gut funktionieren. Und er hat eine Idee, woran das liegt: „Projekte müssen von den Leuten vor Ort gegründet sein, damit sie langfristig erfolgreich sein können.“ Als seine Zeit in Togo zu Ende geht, fasst er deshalb einen Plan.

Aimo gründet einen Verein, um noch mehr Projekte in Togo zu unterstützen. Mit „Solidarität konkret!“ will er es schaffen, dass die Ehrenamtlichen aus dem Globalen Norden eher im Hintergrund agieren: Aus Deutschland soll vor allem das Geld kommen, für Vorschläge setzt der Verein auf lokale Initiativen. „Wir lassen uns Ideen geben und gemeinsam entwickeln wir daraus ein konkretes Projekt“, so Aimo.

„Projekte müssen von den Leuten vor Ort gegründet sein, damit sie langfristig erfolgreich sein können.“ Aimo Hindriks

Mehrere Einfälle konnte der Verein bereits erfolgreich umsetzen. Gerade sammelt Aimo Geld für Schulfahrräder. Es ist ein Angebot, das er zusammen mit den Leuten aus seinem ASA-Projekt GAVISA auf den Weg gebracht hat: Viele Schüler*innen müssen in der Region sehr weit zur Schule laufen – das kostet Zeit. Und die ist gerade in Familien wertvoll, in denen alle mit anpacken müssen, um den Lebensunterhalt abzusichern.

Radeln statt Laufen, „das macht pro Woche einen Unterschied von mehr als fünf Stunden“, erklärt Aimo. 63 Fahrräder hat er mit seinem Verein bereits finanziert. Rund 70 haben sie sich als erstes Ziel gesetzt. Elagine Apedo ist eine der Schülerinnen in Yéviépé, die schon ein Fahrrad ihr Eigen nennt. „Ich habe dann Zeit zu lernen und meiner Mutter im Haushalt zu helfen“, sagt sie. So können Fahrräder Schüler*innen unterstützen, die Schule mit ihren Aufgaben in der Familie besser zu vereinen.

Das ASA-Programm als Schritt auf dem Weg zum eigenen Engagement: Bei Aimo funktioniert es genauso. Das Leben in Togo bestimmt indes ebenfalls seine persönliche Sicht auf die Welt. „Das war ein Perspektivwechsel, der mich auch weiterhin prägt: Das Leben auf der Farm war so anders als mein Leben in Berlin, dass ich nun einen neuen Referenzpunkt habe.“

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