Schüler*innen und Lehrkräfte gestalten ihre Schulen nach­haltig

Eine Lehrerin unterhält sich mit zwei Schülerinnen. Im Hintergrund ist die Weltkarte "Perspektiven wechseln" zu sehen.

In Sachsen-Anhalt erleben Schüler*innen Nachhaltigkeit hautnah. Zehn Schulen denken das Thema in jedem Bereich des Schullebens mit – nicht nur im Unterricht, sondern von der Mensa bis zum Pausenhof. Engagement Global unterstützt sie auf diesem Weg und hat das Netzwerk Nachhaltigkeitsschulen Sachsen-Anhalt (NeNaST) mit aufgebaut.

Jede Klasse pflanzt zum Abschied einen Baum im Schulwald: So ist es seit Jahren Tradition an der Sekundarschule Saale-Elster-Auen in Schkopau. Auch Lehrkräfte verabschieden sich so von der Schule in Sachsen-Anhalt. Nach und nach entsteht ein kleiner Wald und mit ihm ein neues Ökosystem. Es ist einer von vielen Ansätzen, um nachhaltige Ideen im Schulalltag zu verankern.

Die Sekundarschule ist eine von zehn Nachhaltigkeitsschulen in Sachsen-Anhalt. Hier soll nicht nur im Unterricht über das Thema gesprochen werden, es soll überall mitgedacht werden. Dabei entscheidet nicht die Schulleitung, was gemacht wird: Die Schüler*innen können mitmischen und erfahren, wie sich ihr eigenes Engagement positiv auswirkt.

Eine Gruppe von weiblich gelesenen Personen steht in einem Semianrraum und schaut eine Frau an.
In Fortbildungen werden die Lehrkräfte zum Whole School Aproach weitergebildet.

Nachhaltigkeit wird so mehr als nur ein Thema für den Politik- oder Sozialkundeunterricht, es berührt alle Bereiche und Fächer des schulischen Lebens. Es ist nicht nur Wissen, das fächerübergreifend vermittelt wird, sondern kann im gesamten Schulalltag praktisch erlebt werden. Whole School Approach heißt diese ganzheitliche Herangehensweise an nachhaltige Entwicklung in der Schule.

Auch die Sekundarschule Allstedt macht mit. Hier hat jede Klasse ihr eigenes Beet und Kräuter aus dem Garten werden im Hauswirtschaftsunterricht verwendet. Das Merseburger Gymnasium J. G. Herder fährt mit einer Gruppe zum EINE WELT-Wochenende nach Köln. Die Schüler*innen diskutieren bei Podiumsdiskussionen über entwicklungspolitische Themen und machen bei einem Wettbewerb mit, um eigene Projekte und Handlungsideen zu entwickeln.

Dabei geht es nicht nur um die Umwelt, auch soziale, wirtschaftliche und politische Aspekte von Nachhaltigkeit gehören zu dem Ansatz. Engagement Global unterstützt die Schulen dabei, zu analysieren, wo sie stehen und ein Programm zu entwickeln. Außerdem gibt es Fortbildungen und Begleitmaterial für die Lehrkräfte.

Eine Referentin sitzt an einem Tisch und lächelt. Im Hintergrund ist eine Mindmap und eine Weltkarte zu sehen.
Durch das Netzwerk können sich die Lehrkräfte über Erfolge und Herausforderungen austauschen.

Insgesamt zehn Bildungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt haben sich in dieser Länderinitiative von Engagement Global zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. So können sie sich über Erfahrungen und Ansätze auszutauschen. Wie gelingt es am besten Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Schule mitzudenken? Was hat funktioniert? Wo gibt es noch Probleme?

Dabei orientieren sich die Schulen an der Agenda 2030. Das sind 17 globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Die Vereinten Nationen haben sie 2015 festgelegt, damit wir weltweit nachhaltig zusammenleben können. Neben Umwelt und Klima geht es um fast alle Bereiche des Lebens: von Rassismus und Geschlechterungleichheit bis zu Gesundheit, Bildung und dem Leben in der Stadt.

Es gibt deshalb kein Fach, dass nicht von mindestens einem der Ziele berührt wird. Der Anbau von Tomaten im Schulgarten lässt sich beispielsweise mit dem Biologieunterricht verbinden, aber auch mit dem globalen Tomatenanbau und seinen Folgen.

„Wir möchten, dass die 17 Weltnachhaltigkeitsziele uns überall umgeben. Unsere Vision ist eine Schule, in der jeder Klassenraum einem dieser Ziele zugeordnet wird und sich die Klassen mit diesen Zielen identifizieren.“ Julia Mendler, Lehrerin

Der nachhaltig umgestellte Essensplan der Mensa kann im Matheunterricht durchgerechnet und mit Blick auf die Rolle von Landwirtschaft für Umwelt- und Klimafragen verbunden werden. Wenn Schüler*innen in der Schule mitbestimmen, kann es ein Anlass sein, um die Möglichkeiten demokratischer Teilhabe aufzuzeigen.

„Wir wollen weiter gehen“, sagt die Lehrerin Julia Mendler. „Wir möchten, dass die 17 Weltnachhaltigkeitsziele uns überall umgeben. Unsere Vision ist eine Schule, in der jeder Klassenraum einem dieser Ziele zugeordnet wird und sich die Klassen mit diesen Zielen identifizieren.“ Julia Mendler unterrichtet an der Sekundarschule Friedrich-Ludwig-Jahn in Freyburg, die Anfang 2024 in das Netzwerk aufgenommen wurde.

Die Schüler*innen sollen erleben, wie die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung aus der Agenda 2030 ihren eigenen Alltag betreffen – und wie sie selbst daran mitarbeiten können, sie zu erreichen. Denn auch wenn nicht alle 17 Ziele bis 2030 erreicht werden, bleiben sie relevant: Als Messlatte für eine gerechte und zukunftsfähige Weltgemeinschaft. Gemeinsam mit engagierten Lehrkräften und mit anderen Partnern aus der Region werden Schüler*innen so zu Multiplikator*innen für einen nachhaltigeren Lebensstil.

Sie haben Fragen?

Kontaktieren Sie uns!

Unser Team ist für Sie da, kostenfrei per Telefon oder E-Mail.

0800 188 7 188

E-Mail schreiben

Montag bis Donnerstag, von 8 bis 18 Uhr
Freitag, von 8 bis 14 Uhr.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Melden Sie sich hier zu unserem neuen Newsletter an und erhalten Sie Hinweise über spannende Veranstaltungen oder News aus unseren Angeboten.

anmelden

Social Media

Engagement Global ist auf TikTok, Instagram, X, Facebook und YouTube. Bekommen Sie einen Eindruck, wie nachhaltiges Engagement aussehen kann, folgen Sie uns in den Social Media oder schreiben Sie uns eine direkte Nachricht.