Deutsche Feuerwehr­leute bilden kenia­nische Einsatz­kräfte aus

Eine Gruppe von neun Personen, die zum Teil Feuerwehr-Kleidung tragen, sitzen auf einer Treppe. Zwei Personen stehen davor und unterhalten sich.

Im ländlichen Kenia ist die Feuerwehr oft zu spät an der Einsatzstelle. Der Verein European Fire & Rescue Support Association will das ändern. Dazu bildet er lokale Feuerwehrleute aus und bringt dringend benötigte Ausrüstung nach Kenia. Bei den Transportkosten für ein neues Löschfahrzeug braucht der Verein Unterstützung – und findet sie.

Baringo County, Kenia – wenn es hier brennt, kann es dauern, bis die Feuerwehr kommt. Wenn sie überhaupt rechtzeitig kommt. Gerade die Wege in die ländlichen Gebiete sind weit und häufig nicht asphaltiert. Einen funktionierenden zentralen Notruf gibt es nicht.

Stattdessen werden die Feuerwehrleute per Telefonkette informiert. Das kostet Zeit und die entscheidet bei einem Brand über Leben und Tod.

Der deutsche Feuerwehrmann Christian Hagedorn aus Osnabrück will das ändern. Er geht vor einigen Jahren auf die Regierung von Baringo County zu und bietet an, sie beim Aufbau einer funktionierenden Feuerwehr zu unterstützen – und die nimmt an.

Ein Riesenprojekt: Ein über 11.000 Quadratmeter großes Gebiet mit über 500.000 Einwohner*innen muss von der Feuerwehr versorgt werden. Die besteht aktuell nur aus sechs Vollzeit-Feuerwehrleuten. Zunehmende Dürren durch den Klimawandel erhöhen zusätzlich die Gefahr von Bränden, vor allem in Wäldern.

Um die ambitionierten Pläne umzusetzen, gründet Hagedorn schließlich die European Fire & Rescue Support Association. Der Verein arbeitet eng mit der Feuerwehr von Baringo County zusammen, getragen wird er in Deutschland komplett von ehrenamtlichen Feuerwehrleuten und Kräften aus dem Rettungsdienst.

Regelmäßig reisen sie nach Kenia, um ihre Kolleg*innen dort bei der Arbeit zu begleiten und zu schulen. Ein zentrales Thema dabei: Brandschutz. Diese Vorsorge ist für viele Orte der effektivste Weg, sich zu schützen, wenn die Feuerwehrwagen lange für die Anfahrt brauchen.

Vor Ort bekommen die Deutschen auch ein genaueres Bild, was benötigt wird und was funktionieren kann. Die Ausrüstung muss an die Bedingungen in Kenia angepasst werden. Die Feuerwehr muss beispielsweise ihr Wasser häufig selbst mitbringen und dann sparsam einsetzen, weil es im ländlichen Raum keine Hydranten gibt.

Ein erster Erfolg: In Baringo kann der Verein die erste Freiwillige Feuerwehr Kenias mitaufbauen. Deren Mitglieder haben durch die deutschen Feuerwehrkräfte eine hochwertige Ausbildung bekommen. Und darüber hinaus wird ein Konzept für die zukünftige Ausbildung vor Ort entwickelt.

Am Ende soll es vor Ort eine funktionierende Feuerwehr-Struktur geben, die die Menschen aus Baringo County selbstständig weiterführen. Dazu gehören natürlich ebenfalls ausreichend funktionierende Löschfahrzeuge. Bisher gibt es nur zwei Einsatzfahrzeuge. Zu wenig für das riesige Gebiet und das Team der Feuerwehr, das ja noch wachsen soll.

Der Verein hat bereits das Geld dafür gesammelt und ein Fahrzeug gekauft. Auch das Equipment wurde zusammengestellt. Aber der Transport nach Kenia ist teuer. Auf der Suche nach einer Finanzierung für die Überführung nach Kenia wendet der Verein sich an den Transportkostenzuschuss von Engagement Global.

Den Zuschuss gibt es für Sachspenden, die die Lebensbedingungen benachteiligter Bevölkerungsgruppen in einem Land verbessern. In diesem Fall trägt das Projekt der Feuerwehrleute direkt zu Ziel 3 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei: Gesundheit und Wohlergehen. Im Herbst 2023 bekommt der Verein den Zuschuss – und die Feuerwehr in Baringo County kann nun mit einem neuen Einsatzwagen und gut ausgebildeten Einsatzkräften Brände löschen.

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